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Maria Taylor: In The Next Life (Review)

Artist:

Maria Taylor

Maria Taylor: In The Next Life
Album:

In The Next Life

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Singer/Songwriter, Folk, Pop und Indie

Label: Grand Hotel Van Cleef / Indigo
Spieldauer: 35:04
Erschienen: 09.12.2016
Website: [Link]

Schon der Titel des Solo-Albums von MARIA TAYLOR verunsichert: „Im nächsten Leben“?!
Hat da jemand mit diesem bereits abgeschlossen und sehnt sich auf das, was danach kommt?
Oder fühlt sich jemand ausgeschlossen, unverstanden, enttäuscht mit dem, was dieses Leben zu bieten hat, weil es einfach noch nicht reif für Besseres, Menschlicheres, Gerechteres ist?

Eins jedenfalls ist klar: In The Next Life von MARIA TAYLOR ist ein sehr intimes, persönliches, bewegendes und oftmals melancholisches Album geworden. Ein Album, in und zu dem MARIA TAYLOR viel zu schreiben hat, denn ohne ihre begleitenden Worte dazu, könnte man vielleicht die sehr emotionalen Texte falsch auffassen.

„Bin ich dabei? Passiert es jetzt? Ist es das, was nach diesem Leben kommt?“, fragt sie sich und sie hat eine Antwort für, aber nicht auf diese Fragen, die das gesamte Konzept hinter „In The Next Life“ bestimmen: „Ich habe schon so viele Leben in diesem Leben gelebt!“

Und genau dieses Leben lernen wir nun in der Musik und den Texten ihres aktuellen Albums kennen, das sich um Familie, Leidenschaft, Freundschaft, aber auch Enttäuschung und Trauer sowie immer wieder die Liebe zu Menschen dreht, die einem etwas bedeuten! Wohl gerade darum hört man mit jeder Note, mit jedem Wort das Stückchen Musikleidenschaft, das nötig ist, um ein Album zu etwas Besonderem, ganz Persönlichem zu machen, an dem man Andere teilhaben lässt, damit es vielleicht in ihnen ganz ähnliche Gefühle (wieder) weckt. Wenn eine Musikerin wie MARIA TAYLOR ihre eigene Seele erklingen lässt, berührt sie garantiert auch die Seelen ihrer Hörer.

Das gelang ihr bereits als ein himmelblauer Musik-Lichtstrahl von AUZURE RAY gemeinsam mit ORENDA FINK, wo sie deutlich elektronischeren Indie-Pop im Stil der THROWING MUSES spielte.
MARIA TAYLOR solo verschreibt sich viel stärker dem akustischen Singer/Songwriter- und Folk-Pop, mit schönen, eingängigen, aber oft auch sehr ruhigen und traurigen Melodien sowie den Geschichten, die dahinter in den beeindruckenden Texten erzählt werden.

Auch in dieser Beziehung bezieht MARIA TAYLOR klare Stellung: „Aber da Zeit Wachsen und Wechsel bedeutet, habe ich nach vielen gemeinsamen Veröffentlichungen mit AZURE RAY auch meine Solo-Karriere gestartet. Ich liebe die Freiheit, verschiedene Genres auf einem einzigen Album zu kombinieren. Jedes Album, das ich seitdem herausgebracht habe, ist eine Reflexion davon, wo mich das Leben hingeführt hat.“

Auf ihrem aktuellen Musik-Lebensweg erhält sie sehr namhafte Unterstützung, sodass sie gleich bei zwei Songs von JOSHUA RADIN, der immer wieder gerne mit Nick Drake und Elliott Smith verglichen wird, und auf „If Only“ von CONOR OBERST, dem Kopf hinter den BRIGHT EYES, als Duett-Partner begleitet wird. Gerade dieser Oberst-Taylor-Song schaffte es ganz aktuell in die beliebte NBC-Erfolgsserie „This Is Us“, wo die Musik in der Schlusssequenz des Films zur eindrucksvollen Untermalung der Handlung dient.

Bei „Just Once“ kommen einem, wie im Grunde während des kompletten Albums, Erinnerungen an den Film „Once“ (Vielleicht liegt‘s ja an dem Titel!) auf. Ein bewegender Film – und das Gleiche gilt auch für „In The Next Life“, denn man hört darauf eine Taylor, für die ihr Album auch zu einem Schlüsselerlebnis wird und dass sie sogar über ihren Tod nachdenken lässt. Da waren wohl die ersten Gedanken des Kritikers zu dem Album-Titel doch recht passend: „Ich habe alles, was ich musikalisch und lyrisch gelernt habe, zusammengetragen und in dieses Album gesteckt. Ich habe mich immer wieder gefragt: ‚Wenn ich morgen sterben sollte, was sollte dein letztes Album aussagen?‘“

Nun also können wir dies auf „In The Next Life“ hören, zutiefst hoffend, dass MARIA TAYLOR noch lange lebt und uns auch weiterhin ähnlich schöne Alben beschert.

FAZIT: Marias Ausführungen an uns enden übrigens mit einem aussagekräftigen Zitat von Pablo Neruda: „As if you were on fire from within. The moon lives in the lining of your skin.“ Lassen wir die Feuer, die MARIA TAYLOR mit „In The Next Life“ gefühlvoll entfacht, in uns lodern. Folk, Pop, Singer/Songwriter und sehr persönliche Texte sind die Zutaten dieses Albums, das sich tatsächlich wie der Mond nicht etwa im Wasser, sondern in jeder Falte unsere Haut widerspiegelt, weil uns beim Hören oftmals ein Schauer überläuft.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3864x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Home
  • Free Song
  • If Only (feat. CONOR OBERST)
  • There‘s Only Now
  • While The Rest Of Me Is Waking Up
  • A Good Life
  • It Will Find Me (feat. JOSHUA RADIN)
  • Just Once
  • Flower Moon
  • Pretty Scars (feat. JOSHUA RADIN)

Besetzung:

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